Ziele, Inhalte und Zielgruppen des Leitfadens unter Berücksichtigung der neuen Herausforderungen

Veröffentlicht 14.07.2023 02:00, Kim Wehrs

Eine erfolgreiche Digitalisierung ist eine der Schlüsselfaktoren, um effiziente und resiliente Prozesse im Gesundheitswesen zu etablieren und das Gesundheitswesen finanzierbar zu gestalten. Die konkrete praktische Umsetzung stellt Akteure im Gesundheitswesen bereits seit Jahrzehnten vor große Herausforderungen. Zu diesen zählen u. a. optimale Behandlungs­prozesse, die Interoperabilität beim Datenaustausch, der Datenschutz, die IT-Sicherheit und Interoperabilitätsplattformen.

Ziel des Leitfadens ist eine kritische Betrachtung und Bewertung des vernetzten deutschen IT-basierten Gesundheitswesens. Ausgehend von den identifizierten aktuellen Herausforderungen, werden innovative Konzepte, Lösungen und Strategien vorgestellt. Die im Gesundheitswesen tätigen Akteure werden durch praxisorientierte Empfehlungen bei der Nachbesserung existierender Lösungen bzw. der Entwicklung und dem Einsatz neuer innovativer Lösungen mit dem Ziel eines hohen Digitalisierungsgrades in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens unterstützt.

Nach der Zielsetzung des Leitfadens und der Historie der Medizinischen Informationsverarbeitung wird der Stand der Informationsverarbeitung aus Sicht der Krankenhaus-IT, der Krankenhausdirektionen, der Pflege, der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheits-IT-Industrie und Gesundheits-IT-Berater behandelt, es folgt der Einfluss der COVID-19 Pandemie auf die Medizinische Informationsverarbeitung hinsichtlich Veränderungen und Innovationen im IT-Bereich.

Das nächste Kapitel setzt sich mit dem Stand aktueller Entwicklungen und des Routineeinsatzes auseinander und beschäftigt sich u. a. mit dem Krankenhaus­zukunftsgesetz, der Gesundheitstelematikinfrastruktur (GTI), dem Archivwesen, telemedizinischen Lösungen und Datenintegrationszentren unter Berücksichtigung von Interoperabilität, Datenschutz sowie Informations- und IT-Sicherheit. Zu allen Beiträgen werden einerseits die Mehrwerte, die praktischen Nutzen und die Marktposition und andererseits die Defizite aufgezeigt, ferner werden auch Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Eine besondere Berücksichtigung finden in allen Beiträgen die Effizienz der Prozesse, außerdem die Nachhaltigkeit und Resilienz. Nach der Präsentation des Standes folgen eine Zusammenfassung der bisherigen Beiträge sowie eine kritische Bewertung des aktuellen Standes bezüglich des Nutzens und der Schwachstellen. In diese Betrachtungen werden auch die Bedeutung der Digitalstrategie und die Bewertung der Digitalisierung durch das Reifegradmodell einbezogen.

Auf Basis der Darstellungen werden die aktuellen Herausforderungen und Empfehlungen für die Zukunft beschrieben. Anhand von innovativen Lösungsansätzen wie z. B. dem Virtuellen Krankenhaus Nordrhein-Westfalen, der Gesundheitsplattform Ostwestfalen-Lippe, Archiv- und Kommunikationsplattformen, Textanalyseverfahren, entscheidungsunterstützenden Methoden und assistierenden Gesundheitstechnologien wird geprüft, inwieweit die Herausforderungen Einzug in die neuen Lösungen gefunden haben. Von den innovativen Ansätzen führt der zielgerichtete Weg zu Konzepten der Zukunft. Kernstrategien sind Elektronische Patientenakten, offene Krankenhaus­informations­systeme, Enterprise Content Management Systeme, Cloud-Angebote, Datenintegrationszentren, die Integration genetischer Daten, geeignete Organisations- und Informationsstrukturen bis hin zur Gesundheitstelematik­infrastruktur und zu vernetzten regionalen Versorgungszentren. Basis sind u. a. funktionierende Terminierungssysteme, mächtige Dokumentations-, Kommunikations- und Archiv­ierungsplattformen, das Wissensmana­gement, die Entscheidungs­unterstützung, mächtige Auswertungs- und Visualisierungs­möglichkeiten sowie die Telematikinfrastruktur mit ihren Anwendungen.

Für die Entwicklung der Konzepte der Zukunft und den Betrieb innovativer Lösungen sind eine Ausbildung von hochqualifiziertem Fachpersonal und eine Qualifizierung der Nutzenden erforderlich. Dazu müssen geeignete Konzepte zur Aus-, Weiter- und Fortbildung entwickelt und entsprechende Bildungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dabei sollten Aus-, Weiter- und Fortbildung möglichst zeit- und ortsunabhängig ermöglicht werden.

Der Leitfaden schließt mit einer Vision zur Digitalisierung des Gesundheitswesens und Empfehlungen für eine digitale Gesamtstrategie.

Der Leitfaden soll insbesondere für die Zielgruppen

- Krankenhausleitungen,

- IT-Leiter:innen incl. Chief Information Officers (CIO), Chief Digital Officers (CDO) etc.,

- Praktiker:innen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens,

- Gesundheits-IT-Industrie und -Beratung,

- Lehrende, Lehrbeauftragte, Studierende und

- Politik

eine Bewertung des aktuellen Stands der Informationsverarbeitung im Gesundheitswesen liefern und darauf aufbauend praxisorientierte Empfehlungen für einen erfolgreichen, interoperablen Ausbau der Digitalisierung im Gesundheitswesen geben. Das betrifft die Softwareentwicklung, den Routinebetrieb, Projekte, Behandlungs- und Betriebsabläufe, Strukturen und Strategien. Der Fokus liegt dabei auf dem akutstationären Bereich, es werden aber darüber hinaus gehende Einblicke und Empfehlungen für die restlichen Gesundheitsbereiche in dem Leitfaden behandelt.

 


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